Im Oktober 2021 gab die portugiesische Münzstätte drei Gedenkmünzen aus der Serie „Die Kunst des Lackes“ heraus. Die Münzen haben das gleiche Design, Nennwert, sondern unterscheiden sich nur durch das Metall, aus dem sie hergestellt sind (Gold, Silber, Platin), Durchmesser und Auflage. Die Ausgabe der Münzen ist der Kunst des Lackierens gewidmet, die die Niederländer durch die Begegnung mit den Bewohnern des Landes der aufgehenden Sonne kennengelernt haben.
Die obere Hälfte der Vorderseite zeigt das Meer in Form von Fischschuppen im traditionellen japanischen Stil. Der untere Teil ist mit japanischer Matsu Kiefer verziert - ein Symbol für Mut, Ausdauer und Langlebigkeit. Links unten am Rand ist der Name des ausstellenden Landes und das Ausgabejahr der Münze „PORTUGAL 2021“ angegeben. Rechts von der Kiefer befindet sich der Nennwert der Münze „5 €“ und darunter befindet sich das Wappen Portugals.
Die Rückseite links zeigt ein Segelboot, inspiriert von der Kunst der Namban. Rechts in der Mitte ist eine Kiefer eingraviert, die von schintoistischen Tempeln umgeben ist. Oben entlang des Kanths befindet sich die Inschrift: „ARTE DA LACA“. Unten rechts am Rand sind der Name des Münzentwurfs und der Name der Münzstätte „JOÃO FAZENDA/CASA DA MOEDA“ angegeben.
1543 kamen drei Portugiesen auf eine der südlichsten Inseln des japanischen Archipels - Tanegashima. Sie waren die ersten europäischen Seefahrer, die Japan besuchten. Dieses Ereignis war der Beginn der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Portugal und Japan haben begonnen, Handelsbeziehungen zu entwickeln. Portugiesische Händler verkauften bis dahin unbekannte Waren an Einheimische - von konventioneller Seife und Tabak bis hin zu Schusswaffen. Im Gegenzug belieferten die Japaner ihre Partner mit einigen der beliebtesten nationalen Gegenstände - Lackprodukte (Urushi), die von Handwerkern in alten und komplexen Techniken geschaffen wurden, die etwa 6.000 Jahre alt waren.
Die kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern haben sich entwickelt. Unter dem Einfluss der Portugiesen bildete sich in Japan das Namban-Kunstgenre. Es war die Erstellung von Kopien europäischer Gemälde in japanischer Manier. Japanische Schirme und lackierte Produkte dienten als Material für die Gemälde. Ein beliebtes Thema der Namban war die Darstellung ausländischer Schiffe und Krieger. Innerhalb dieses Genres entstanden christliche Ikonen im japanischen Stil. Zwei große Gemäldesammlungen und ein Schirm im Namban-Stil werden im Stadtmuseum Kōbe in Japan sowie im Nationalmuseum für Alte Kunst in Lissabon aufbewahrt.